Projekt 2003 - Afghanistan
Kein Krieg ist gerecht!
Für friedliche Konfliktlösung und globale Abrüstung!
Wie in den vergangenen Jahren ist die Unterstützung von Kindern in bewaffneten Konflikten Ziel des Badesee
Benefiz-Festials. Mit der diesjährigen Veranstaltung unterstützen wir Projekte des Kinderhilfswerks "terre des hommes" in Afghanistan. Wir haben diese Region ausgewählt, da Sie gerade auch durch den Krieg im Irak stark in den Hintergrund gedrängt wurde, obwohl der Krieg in Afghanistan bis heute nicht endgültig beendet wurde. Die Regierung in der Hauptstadt Kabul hat keine Kontrolle über das Land, die militärischen Operationen halten an, es herrscht faktisch Bürgerkrieg. Das Festival steht für Frieden, Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität. Das diesjährige Projekt steht exemplarisch für den notwendigen Einsatz für eine friedlichere Welt, angesichts von immer mehr Kriegen und bewaffneten Konflikten, z.B. in Kolumbien, Israel/Palästina, Tschetschenien oder dem gerade beendeten Krieg gegen den Irak, wo aber noch lange kein Frieden herrscht. Alle aktuellen Konfliktherde und regionalen Kriege zeigen, dass die Spirale von militärischer Gewalt und Terror keine Sicherheit und keinen Frieden bringt.
über 20.000 Tote in Afghanistan
Bis heute hat die US-Regierung keine eigenen Daten über die Kriegstoten und die durch den Krieg verursachten sonstigen Schäden herausgegeben. Unabhängige Experten haben gleichwohl errechnet, dass allein die Zahl der getöteten Zivilpersonen mehrere Tausend betragen muss. Marc Herold, Professor für Wirtschaftswissenschaften, hat in einem akribischen Verfahren bereits nach zwei Monaten Krieg im Dezember 2001 herausgefunden, dass damals rund 5.000 Zivilisten, darunter viele Frauen und Kinder bei Bomben- und Raketenangriffen ums Leben gekommen sind. Sie starben
durch Streubomben (Cluster Bombs), neuartige "thermobarische" Bomben, "Daisy Cutter"-Bomben, durch B-52-Flächenbombardements, Marschflugkörper mit Schrapnell-Gefechtsköpfen oder Bomben mit DU-Munition (abgereichertes Uran). Zählt man die Taliban-Soldaten oder Al-Qaida-Kämpfer hinzu, die bis zum heutigen Tag bei Kampfhandlungen oder in Gefangenschaft getötet wurden, so steigt die Zahl der Toten dieses Krieges auf über 20.000. Darunter befinden sich auch jene bis zu 3.000 Kämpfer, die bei Mazar-i-Sharif gefangen genommen worden waren und anschließend spurlos verschwanden. Der britische Journalist Jamie Doran hat Beweise gesammelt, wonach diese 3.000 Männer einem Massaker zum Opfer gefallen sind, verübt von Soldaten der Nordallianz unter den Augen von US-Armeeangehörigen. (Le Monde diplomatique, 9/2002).
Elend in Afghanistan
Laut UNICEF breitet sich in Afghanistan eine humanitäre Krise von unfassbarem Ausmaß aus. 1,25 Millionen Kinder seien zur Zeit auf Spenden angewiesen. Etwa die Hälfte der Kinder sei chronisch mangelernährt. Es fehle auch an Winterkleidung und Schutzmaterialien. Viele Kinder kämpfen bereits um ihr überleben.
Dies zeigt: Kein Problem in Afghanistan ist durch den Krieg gelöst, geschweige denn die weltweite Terrorgefahr
reduziert worden. Die geringen Fortschritte im Land beschränken sich fast ausschließlich auf die Hauptstadt Kabul, eine Art UNO-top, das der Welt zu beweisen versucht, dass militärische Intervention zur Befriedung einer Region beitragen könne.
Den Krieg stoppen - deutsche Truppen abziehen
Und in Afghanistan sterben weiter Menschen. Es fallen weiter Bomben - manchmal auf friedliche Hochzeitsgesellschaften
- und es wird weiter Jagd auf "Terroristen" gemacht. Deutschland ist mit von der Partie. Sämtliche Fragen nach
Auftrag, Art, Umfang und Ergebnis der Einsätze sind bisher vom Bundesverteidigungsminister unbeantwortet geblieben.
Auch die Frage, wie viele Gefangenen bisher gemacht und wie viele davon den US-Streitkräften zur weiteren "Behandlung" übergeben wurden, bedarf einer Antwort.
Weder Terror noch Krieg - Krieg ist Terror!
Friedenskräfte stärken - Kriege verhindern!
Wir widersprechen dem weltweiten "Krieg gegen den Terrorismus" der USA und ihren Verbündeten und lehnen die
Beteiligung der Bundesrepublik daran ab. Längst sind die Terroranschläge vom 11. September 2001 zum Vorwand für die militärische Durchsetzung von Macht- und wirtschaftsinteressen im Rahmen der "Globalisierung" geworden. Wir wollen keine weiteren Interventionskriege sondern Fortschritte in der globalen Sicherung des Friedens und des Aufbaus zivilgesellschaftlicher Strukturen. Die Ächtung des Krieges muss endlich Grundlage internationaler Beziehungen werden. Globale Gerechtigkeit schaffen und Brücken bauen für eine neue Kooperation zwischen Nord und Süd, sowie zivile Konfliktbearbeitung sind die Alternativen zur Eskalation von Terror und Krieg. Für den Weg aus der Gewaltspirale ist eine andere deutsche Außen-, Entwicklungs- und Wirtschaftspolitik gefordert und es bedarf geeigneter Instrumente ziviler Konfliktbearbeitung wie z.B. eines effektiven Zivilen Friedensdienstes, nicht Kriegshandlungen der Bundeswehr. Die NATO-Strategie, die auf weltweite Intervention zur Durchsetzung wirtschaftlicher und machtpolitischer Interessen abzielt, muss aufgegeben und die Rüstungsausgaben müssen drastisch gesenkt werden, statt den Sozialstaat zu demontieren. Demokratische Bürgerrechte dürfen im Zeichen des "Antiterrorkampfes" nicht eingeschränkt werden.
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